Schüleraustausch Belgien

 


Allez, on y va au Nord

Wenn Lederhosen auf „des frites belges“ treffen…

Bericht vom Schüleraustausch 2012

Wir schreiben das Schuljahr 2011/12 und der Schulbetrieb kommt nach sechs Wochen Ferien wieder so langsam in Gang. Auch in der Französischklasse der 10. Jahrgangsstufe kehrt der Alltag von Hausaufgaben und Extemporalen wieder ein, doch dieses Jahr liegt etwas in der Luft. Es ist als wehe eine leichte Meeresbrise durch die Klasse.

Doch plötzlich war ein kleiner Hauch dieses Windes auch in die Q11 geflogen, denn dieses Jahr durfte ich, als 11. Klässlerin auch mitfahren. Da ich erst letztes Jahr an diese Schule kam - zu spät, um mich für den Austausch zu bewerben - durfte ich in diesem Schuljahr mitfahren, nachdem Frau Buchbauer noch einen Platz für mich frei hatte und meine Begeisterung für   eine Belgienreise immer noch bestand.

So kam es dann also, dass unsere Gruppe von 13 deutschen Schülern nach mehreren Treffen endlich unsere Gastschüler und Gastschülerinnen, vorerst über das Internet kennenlernten.

Mit „meiner Belgierin“ Sarah freundete ich mich schnell an, und die Vorfreude auf den Besuch in Brüssel wurde immer größer.

Am 22.10.2011 war es dann soweit: Wir fuhren mit dem Zug gen Norden!

In meiner Gastfamilie wurde ich sehr herzlich aufgenommen, direkt fanden sich Gesprächthemen, vielleicht auch, weil Sarahs Vater aus Deutschland stammt. Den ersten richtigen Tag in der fremden „Weltstadt“ verbrachten alle Deutschen und Belgier zusammen beim Bowlen, um sich alle besser kennen zu lernen.

Doch von nun an begann ein straffer Terminplan, der jeden Morgen mit dem Weckerklingeln um 6:00 Uhr begann. Wir besuchten mit unseren Austauschpartnern die Schule und nachmittags unternahmen wir Ausflüge in die Umgebung sowie an die Nordseeküste und andere interessante Orte rund um und in Brüssel.

Am besten gefiel mir der Ort Ostend direkt am Meer, weil mich die Küstenlandschaft und der Strand an meine Heimat erinnert haben.

Eine alles in allem schöne, anstrengende und aufregende Woche.

Als die Belgier dann im Frühjahr zu uns nach Bayern reisten und wir sie an Bahnhof erwarteten, hatte ich eine ganz besondere Überraschung für Sarah. Da ich im Internat wohne, bekam sie ihr eigenes Internatszimmer, wie ich später von ihr erfuhr, wollte sie das schon immer mal ausprobieren.

Auch hier in Deutschland haben wir so viel unternommen, dass diese sieben Tage mit unseren Austauschpartnern gleichsam anstrengend und interessant waren. Besonders gefreut hat mich, dass ich mit Sarah zusammen Bayern auf eine ganz neue Art kennen gelernt habe. Schließlich wohne ich erst seit zwei Jahren hier und so waren die Ausflüge in das Deutsche Museum oder das Schloss Neuschwanstein auch für mich sehr eindrucksvolle Erlebnisse.

Ein kurzes Wort zu Kommunikation:

Die Sprache, la communication, the language, egal wie man es nennen möchte: Dieser Austausch hat vielen von uns nicht nur in Französisch oder Englisch einen größeren Wortschatz gebracht, sondern vor allem unsere Kommunikations-Skills, wie man so schön sagt, auf die Probe gestellt.

Ich denke, ich spreche im Namen aller, wenn ich sage: „ …ein Wort ist nur so gut wie seine Bedeutung. Wer mit neuen Menschen in Kontakt kommen will, der könnte es nicht besser machen als in dieser Gruppe…!“

DANKE, LEUTE, FÜR DIESE ERFAHRUNG, UND DASS ICH SIE MIT EUCH TEILEN DURFTE!

 Marisa Schult, Q11

 


 

Bonjour, Hohenschwangau – hallo, Brüssel!

Bericht von Austausch 2005/06

Nachdem zwischen den Schülern seit einiger Zeit eine Brieffreundschaft bestand, war es Ende September soweit: Die belgischen Freunde kamen am Bahnhof Füssen an, wurden von ihren Gastfamilien abgeholt und verbrachten eine Woche mit uns im Allgäu. Wir erkundeten gemeinsam die Schlösser, die bergige Landschaft, fuhren nach München und machten eine Stadtführung in Füssen. Alles in allem schien das Programm unseren Gästen zu gefallen und die Woche verging wie im Flug. Am Bahnhof Füssen gab es beim Abschied einige Tränen, dabei galt es doch noch gar nicht „Adieu“ sondern nur „Au revoir“ zu sagen.

Schließlich saßen wir am 6. Mai diesen Jahres im Zug, um den Belgiern nun unsererseits einen Besuch abzustatten. Hatten die belgischen Schüler bei uns über die Kühe auf den Wiesen gestaunt und respektvoll zu den weit entfernten Berggipfeln geblickt, so waren nun wir an der Reihe, um uns von Großstadtflair und Küstenimpressionen in den Bann ziehen zu lassen. Auch wir hatten den Eindruck, dass diese Woche viel zu schnell vorbei war. Die Stimmung in der Gruppe und zwischen den Gruppen war stets sehr angenehm und fröhlich und es haben sich durchaus Freundschaften entwickelt. Vormittags war Unterrichtsbesuch angesagt, der sich meist auf vier Stunden beschränkte und Nachmittags gemeinsame Freizeit. Das Programm, das uns von belgischer Seite geboten wurde, war sehr abwechslungsreich und interessant: Wir durchquerten (leider bei strömendem Regen!) die Brüsseler Innenstadt, wo es eine Stadtrallye zu absolvieren galt. Dabei führte der Weg über die herrliche „Grande Place“, an den verführerisch duftenden belgischen Pralinenläden vorbei und unter anderem auch zu „Maneken Pis“, einem der berühmten Wahrzeichen Brüssels. Am nächsten Tag nahmen wir den Zug nach Oostende, besichtigten das Museumsschiff „Mercator“, wo wir eine Menge über das Leben zur See erfuhren und ein großer Teil unserer Schüler vergnügte sich anschließend mit einer wilden „Cuistax“-Fahrt (einer Art Riesenkettcar für bis zu acht Personen...). Mittwochs ging es dann per Bus zu den Grotten von Le Han, in welchen wir auf unserem Weg zwischen Tropfsteinen und Wasserlöchern uralte Gesteinsformationen begutachteten. Bei der anschließenden Erkundung der Zitadelle von Dinant erregten eigentlich nur zwei Dinge das Interesse der Mehrheit: der berühmte Hund, der an der Führung teilnahm (!), und das „schiefe Zimmer“: Durch die Detonation einer Bombe haben sich in einem Raum der Zitadelle die Mauern derart verschoben, dass das Auge keinen vertikalen Bezugspunkt mehr ausmachen kann. Das heißt, man verliert völlig das Gespür dafür, was gerade und was schief ist. Sich auf zwei Beinen zu halten bereitet demnach gewisse Schwierigkeiten und die Bewegungen des Vordermannes erheitern einem dabei natürlich besonders...Nun standen schon nur noch die Fahrt ins malerische Brügge am Donnerstag an, das wir bei herrlichem Sonnenschein per Boot erkundeten und der Besuch des Schokoladenmuseums am Freitag (mmmh...!).

Dann hieß es auch für uns schon wieder Abschied nehmen. Aber manche Schüler planen bereits von Neuem – dieses Mal eine rein private Begegnung (ohne Lehrer und ohne „allez, allez, vite, vite!“....)

 Ingrid Buchbauer / Georg Waldmann 6/06