Ai Weiwei

Besuch der Q11 in der Ausstellung „So Sorry“ des chinesischen Künstlers im Haus der Kunst in München.

Nachdem wir relativ gut durch den Verkehr gekommen waren, hielten wir in München knapp hundert Meter neben dem Haus der Kunst direkt an der Isar an. Dort gab es gleich die erste Attraktion, da mehrere Surfer auf einer künstlichen Welle surften. Dann jedoch zog die Fassade alle Blicke auf sich, an der der chinesische Künstler Ai Weiwei als Teil seiner Ausstellung 5000 Kinderrucksäcke hatte aufhängen lassen, um an die vielen toten Kinder zu erinnern, die wegen schlecht gebauten Schulen bei einem Erdbeben gestorben waren.

Nachdem wir uns von diesem ersten Kunstwerk gelöst hatten, erwartete uns im Inneren bereits ein nächstes großes Highlight: Die Template! Dieses Kunstwerk, welches aus unzähligen Türen der Quing-Dynastie besteht, konnten wir leider nicht mehr in seiner gesamten Schönheit bewundern, da es bereits in einer früheren Ausstellung (documenta 12 in Kassel) durch Wind und Regen zusammengebrochen war.

Danach teilten wir uns in kleinere Gruppen auf, um durch die anderen Räume zu schlendern und mit großem Interesse die anderen Kunstwerke aus der Nähe zu betrachten. Neben den vielen weiteren gelungen Ausstellungsstücken, zogen vor allem die 1001 Fotografien der 1001 Chinesen unser Augenmerk auf sich. Hierbei handelt es sich um die von Ai Weiwei veranstaltete Reise “Fairytale“, bei der es vor allem um die Eindrücke der westlichen Welt ging, die den meisten Chinesen normalerweise verborgen bleiben, da sie sich eine solche Reise nicht leisten können. (1001 Chinesen durften in Gruppen die documenta in Kassel besuchen.) Die Auswahl der 1001 Personen verlief hierbei willkürlich, was ein breites Spektrum an sozial unterschiedlich gestellten ermöglichte. Egal ob Bauer oder Städter, arm oder reich, alle Schichten waren vertreten, was eine bunte Mischung an verschiedenen Eindrücken ermöglichte.

Auch in den anderen Räumen konzentrierten sich die Themen weitgehend auf den Verfall der chinesischen Kunstkultur. Der Titel „So Sorry“ der Ausstellung im Haus der Kunst ergibt sich aus der politischen Einstellung Ai Weiweis. Er verweist damit auf die tausend Entschuldigungen von Politikern, die den betroffenen Menschen nicht helfen. Alles in allem war dieser Ausflug eine sehr gute Ergänzung zum Unterricht, in dem wir bereits viel über Ai Weiwei und seine Kunst erfahren haben.

(Florian Sailer, Carlos Braun und Sebastian Mader, Q11  11/2009)